Für die Mai/ Juni 2015 Ausgabe des Hesturs, mit dem Thema „Jugend“, habe ich einen Artikel geschrieben. Er handelt davon, was einen guten Reiter ausmacht und warum es sich lohnt an die eigenen Träume zu glauben.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen:
Werde der beste Reiter der in dir steckt!
Von Ellen Keßler
Jeder Mensch kann ein guter Reiter werden. Gut im Sinne von fair, partnerschaftlich und respektvoll. Gut im Sinne von reiterlichem Können, Einfühlungsvermögen und Geschick.
Vertrau deinen Träumen und Wünschen. Es kann nicht schaden sie sich auszumahlen und an sie zu glauben. Vielleicht werden sie für dich, zu deiner Wahrheit.
Glaube an dich selbst. Glaube daran, dass du alles lernen kannst. Du allein hast die Fähigkeit, der beste Reiter zu werden, der in dir steckt.
Sei sensibel, dass ist wunderbar und hilft dir, deinem Pferd ein guter Partner zu werden. Sei aufmerksam und du wirst Dinge erkennen, die Anderen verborgen bleiben. Sei offen und wecke die Lust in dir, Neues zu probieren. Trau dich und glaube an dich.
Egal wie alt du bist, sei neugierig. Was ist das, dieses große Tier auf vier Hufen. Was denkt es, was fühlt es, wo kommt es her, wo will es hin. Lerne das Pferd zu lesen. Befasse dich mit ihm. Beobachte es, lass dir, ihm, euch beiden Zeit euch zu verstehen. Sei kreativ. Was macht dir Spaß? Spaß ist prima, dein Pferd spürt wenn du etwas mit Freude tust und fühlt sich wohl in deiner Gegenwart.
Liebst du das Putzen, dann putze. Finde heraus, wie du deinem Pferd Gutes tun kannst. Was mögen die empfindlichen Beine, die kleinen Ohren, die weiche Nase? Wo mag es gebürstet werden? Mit welcher Bürste? Mit welcher Bewegung? Wie viel Druck? Warum mit der Mähnenbürste nur die Mähne bürsten? Wer sagt das? Zuckt die Oberlippe, sinkt der Kopf oder steht es plötzlich ganz still wenn du mit der Mähnenbürste am Hals, am Mähnenkamm, an der Brust weiter schrubbelst. Dann ist eure Mähnenbürste ab jetzt eine rundum Massagebürste. Finde heraus was du magst, was dein Pferd mag.
Lass dich nicht bremsen in dem was du liebst. Umso wohler du dich fühlst, umso mehr Spaß du hast, bei deinem Pferd zu sein, umso fröhlicher wird dein Pferd dich wahrnehmen. Achte bei allem was du tust auf deine Sicherheit und die des Pferdes. Lass dir helfen wenn du dich unsicher fühlst. Oft macht es noch mehr Spaß neue Dinge gemeinsam auszuprobieren, Freundschaften zu gründen und mit einem lieben Menschen kleine Abenteuer zu bestehen.
Sei offen für Neues. Jede Reitweise hat ihre Berechtigung. Jeder Mensch der ein Pferd möglichst artgerecht hält und ausbildet oder reitet leistet Großartiges.
Von all diesen bekannten und unbekannten Reitern und Lehrern, von all diesen kleinen und großen Menschen mit ihren kleinen und großen Pferden, egal ob in Gummistiefeln von der matschigen Wiese oder mit glänzenden Lederstiefeln aus der federnden Halle, von all diesen Reitern und ihren Pferden kannst du lernen.
Gehe mit offenen Augen und Ohren, voller Zuversicht, Toleranz und Achtung durch die Welt. Gehe auf Entdeckungsreise. Eine Reise durch Länder und Kulturen, durch Reitweisen und Geschichte. Eine Reise auf dem Weg zu dir selbst, zu deinem Pferd und dem eigenen „Gut-Gefühl“.
Ich habe ein Bild vor Augen. Ein authentischer Reiter ein zufriedenes Pferd. Gemeinsame Energie in Freiwilligkeit vereint.