Mein neues Seminar „Reiten und Körperarbeit“. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Körperarbeit eine wunderbare Möglichkeit ist, um parallel zum Unterricht körperliche und emotionale Schwierigkeiten zu lösen. Diese Erfahrung möchte ich gern mit euch teilen.
Warum Körperarbeit?
Im Laufe unseres Lebens machen wir Erfahrungen, die unser Körper speichert. Wir fallen vom Pferd, erleben im Kindesalter beängstigende Situationen und werden stark durch unsere leistungsorientierte Welt geprägt. Daraus entwickeln wir Verhaltensmuster und Strategien um den Alltag zu bewältigen und negative Gefühle möglichst auszublenden.
Gerade stark emotionale Erlebnisse in denen unser Körper (zusätzlich) Schmerzen erfährt, werden sowohl auf emotionaler Ebene als auch körperlich oft nicht richtig verarbeitet. Die Energie, die in dieser Situation entsteht, bleibt im Körper und in der Seele als Blockade hängen. Diese Spannung kann sich später als Verspannung, (chronischer) Schmerz oder Emotion, wie zum Beispiel Angst zeigen.
Über Körperarbeit gelingt es diese Erlebnisse, sowohl körperlich, als auch seelisch aufzuarbeiten. Blockaden, Spannungen und Emotionen werden gelöst und integriert. Energien kommen wieder zum Fließen und neue Handlungsfreiräume entstehen.
Langfristig hilft das, alte Glaubenssätze, Handlungsmuster und Verhaltensweisen zu verändern und mit einem besseren Körpergefühl und einer gesteigerten Selbstwahrnehmung das eigene Leben erfolgreicher und mit mehr Leichtigkeit zu gestalten.
Jeder Reiter profitiert von Körperarbeit.
Wenn wieder Platz in der Brust ist, um tief durchzuatmen, wenn die Anspannung im Bauch nachlässt und die Hüfte nicht mehr zwickt, wenn die Schultern nach unten fallen, der Hals an Länge gewinnt und der Kiefer endlich los lassen kann, erfährt man eine neue Balance im Sattel und ein anderes Sitzgefühl. Es entstehen Leichtigkeit und Losgelassenheit.
Wächst das eigene Körpergefühl, handelt man souveräner und mit mehr Mut. Wenn man weiß, wie man den eigenen Emotionen begegnet, kann man in schwierigen Situationen klarer auf das Pferd reagieren.
Eure Ellen Keßler