Trainingsphilosophie: „Ein magischer Moment“.
Wir alle haben ein Ziel, eine Motivation für die Arbeit mit unserem Pferd.
Vielleicht erreichen wir unser Ziel nicht in der Perfektion, in der wir uns das gerade ausmalen und vielleicht auch nicht in dem Zeitfenster, welsches uns gerade vorschwebt und manchmal stellen wir auch auf dem Weg fest, dass es tatsächlich nur um den Weg geht und darum, dass wir für uns etwas Wichtiges im Leben lernen, wo wir doch eigentlich das Pferd Lehren wollten.
Das sind solche Momente, in denen sich still ein Lächeln auf die Lippen zaubert, mitten in der Arbeit, in einem ganz unscheinbaren Augenblick. Vielleicht erleben wir uns in einer Aufgabe an der Hand oder im Sattel, die noch nicht gut klappt und uns wird bewusst, wie wir die Stimme heben, und Ärger in uns aufsteigt, wie wir den Überblick verlieren und gerade dabei sind die Hilfen zu verstärken und lauter zu werden. Unser Pferd erstarrt oder reagiert über und plötzlich treten wir einen Schritt zurück und atmen tief aus, wir senken die Stimme und nehmen den Druck raus. In diesem Moment spüren wir, wie die Anspannung nachlässt, der Blick wieder weich wird, wie unser Pferd sich entspannt und wir neu und ruhig noch einmal mit der Aufgabe beginnen können.
Vielleicht machen wir auch erst einmal eine Pause und gehen oder reiten eine Runde am hingegebenen Zügel. Wir lächeln in uns hinein und spüren eine tiefe Ruhe. Uns wird klar, dass es nicht darum geht um jeden Preis zum Ziel zu kommen und wir haben verstanden und erfahren, dass es in der Arbeit mit dem Pferd oft darum geht, frei von Emotionen zu sein.
Diese Erfahrung lehrt uns, Geduld, Respekt und Demut. Frei von Emotionen bleiben wir in schwierigen Situationen denkend und können überlegt handeln. Wir überblicken die Situation und treffen gute Entscheidungen. In den Augen unserer Pferde wachsen wir und bestätigen ihr Vertrauen in unsere Führung.
Wir haben uns selbst erkannt und ein gewohntes Handlungsmuster durchbrochen. Die Arbeit mit dem Pferd ist Arbeit an uns selbst. Der Erfolg wird sich einstellen, wenn wir soweit sind.