Stehst du oft unter Zeitdruck wenn du mit deinem Pferd arbeitest? Bist du in Gedanken oft ganz woanders? Fällt es dir schwer dich zu konzentrieren und bist du oft abgelenkt? Hast du Schwierigkeiten im Umgang mit deinem Pferd und kannst sein Verhalten nicht richtig einschätzen?
Zeigt dein Pferd Auffälligkeiten wie Schnappen, mit dem Kopf schlagen oder sich schütteln? Steht dein Pferd nicht gut still, lässt sich schlecht führen oder ist unter dem Sattel sehr eilig? Ist dein Pferd träge, faul oder teilnahmslos?
Diese und andere Verhaltensweisen können Anzeichen dafür sein, dass sich dein Pferd in deiner Nähe nicht ganz wohl fühlt. Eine Ursache dafür kann sein, dass du nicht voll und ganz „DABEI“ bist, wenn du mit deinem Pferd arbeitest.
Dein Pferd spürt ob du wirklich da bist. Es spürt wenn deine Gedanken abschweifen, du nicht gut atmest oder angespannt bist. Pferde sind immer wirklich DA. Sie sind ganz im Moment. Wenn du körperlich anwesend bist, aber mit deinen Gedanken ganz woanders nimmt dein Pferd deinen Körper als leere Hülle war und weiß nicht wie es damit umgehen soll. Das Pferd wird unsicher und trifft im Ernstfall seine eigenen Entscheidungen. Es kann sich auf dich nicht verlassen, denn du bist nicht da.
Wir halten und bewegen unsere Pferde in einer menschlichen Welt. Es gibt viele Dinge, die einem Pferd Angst machen oder die es nicht versteht. Es liegt in unserer Verantwortung zu einer Vertrauensperson für unser Pferd zu werden und es durch schwierigen Situationen zu führen.
Folgende Tipps helfen dir präsent zu sein und dich besser zu fokussieren:
– Die „Arbeit“ mit deinem Pferd beginnt im ersten Moment der Kontaktaufnahme. Es hilft deinem Pferd wenn du körperlich und geistig wirklich DA bist.
– Konzentriere dich nur auf das, was du gerade in diesem Augenblick tust, z.B. Aufhalftern.
– Es ist wichtig, dass du in deinen Gedanken nicht schon in der nächsten Übung, im nächsten Augenblick oder noch weiter in der Zukunft bist.
– Wie formulierst du im Kopf deine Gedanken? Beobachte das. Denke nicht in Verneinungen.
– Möchtest du, dass dein Pferd still steht, denke: „wir stehen jetzt still.“, statt: „nicht loslaufen.“ Denkst du: „nicht loslaufen“, hört dein Körper nur „loslaufen“, das „nicht“ geht unter und dein Muskeltonus verändert sich zum Loslaufen. Dein Pferd spürt das und läuft los, statt stehen zu bleiben.
– Es ist wichtig, dass du nicht die Luft anhältst. Wenn du gut atmest und deinen Körper wahrnimmst, bist du für dein Pferd präsent. Kannst du deine Füße spüren? Wie stehst, gehst du? Kannst du sie auch im Steigbügel fühlen?
– Nimm Anspannung und Verspannungen in deinem Körper war und versuche sie zu lösen. Stell dir vor, du atmest in den verspannten Bereich und lässt alle Anspannung los. Kleine Bewegungen der Gelenke (z.B. Schultern) helfen beim Lockern.
– Pferde können unsere Gesichter, unsere Mimik erkennen. Wenn du dich ehrlich freust und viel lächelst, nimmt dein Pferd dich als positiv war.
– Pferde spüren unsere Emotionen und reagieren auf unsere Freude über eine gelungene Aufgabe. Nutze jede Gelegenheit um zu Loben und dich mit deinem Pferd zu freuen.
Ich glaube fest daran, dass du die Beziehung zu deinem Pferd verändern kannst. Sei ganz im Augenblick und hab einfach eine gute Zeit.
Lieber Gruß Ellen
Zu diesem Thema gibt es auch ein YouTube-Video von mir.