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Wozu reiten wir Hufschlagfiguren?

  • Das Reiten auf Hufschlagfiguren/Bahnfiguren überprüft deine Einwirkung und die Rittigkeit von deinem Pferd.
  • Du führst dein Pferd präzise an den Hilfen.
  • Du spürst, wo dein Pferd gegen deine inneren oder äußeren Hilfen fällt.
  • Wenn du eine Linie nicht gut reiten kannst, zeigt dir das, dass dein Sitz, deine Hilfengebung oder die Balance im Pferdekörper noch nicht stimmen.
  • Durch das Reiten auf verschiedenen Bahnfiguren gymnastizierst du dein Pferd gleichmäßig.

Für fast alle Hufschlagfiguren gilt:

Wenn es darum geht die Bahnpunkte zu treffen, also am Bahnpunkt abzuwenden und wieder anzukommen, zählt dein Knie. Dein Knie trifft den jeweiligen Bahnpunkt.

Mein Tipp: damit du mit deinem Knie am Bahnpunkt ankommst, spielt dein Blick eine große Rolle. Gucke nicht direkt auf den Bahnpunkt an sich, sondern ca. 1,5 Meter vor dem Buchstaben auf die Bande. Dann triffst du mit deinem Knie genau den Bahnpunkt.

Ausnahmen bilden Linien wie: durch die Länge der Bahn wechseln und durch die halbe Bahn wechseln. Bei diesen Bahnfiguren geht es darum, dass der Mittelpunkt der kurzen Seite genau hinter dir verschwindet.

Wenn du eine neue oder schwierige Bahnfigur mit deinem Pferd übst, stelle dir zur Unterstützung Kegel in der Bahn auf.

Durch die ganze Bahn wechseln.

  • Du reitest auf der sogenannten Wechsellinie schräg durch ganze Bahn.
  • Damit du mit deinem Knie am Bahnpunkt der gegenüberliegenden langen Seite ankommst, spielt dein Blick eine große Rolle. Gucke nicht direkt auf den Bahnpunkt, sondern ca. 1,5 Meter vor dem Buchstaben auf die Bande. Dann kommt dein Pferd dort auf dem Hufschlag an und du triffst mit deinem Knie einen Moment später genau den Bahnpunkt.
  • Am neuen Bahnpunkt stellst du dein Pferd in die neue Richtung um und wechselst den Fuß, wenn du im Trab unterwegs bist.

Durch die halbe Bahn wechseln.

  • Du reitest schräg durch halbe Bahn.
  • Am neuen Bahnpunkt stellst du dein Pferd um und denkst im Trab an das Umsitzen.

Durch die Länge der Bahn wechseln & durch die Länge der Bahn geritten.

  • Diese Bahnfigur verläuft auf der Mittellinie parallel zur langen Seite durch die Bahn.
  • Du führst dein Pferd ohne Anlehnung zur Bande durch die Bahn. Benutze deine inneren und äußeren Zügel- und Schenkelhilfen, um es gerade unter deinem Sitz zu halten.
  • Das Kommando „geritten“ bedeutet es geht an der kurzen Seite auf derselben Hand weiter.
  • Beim durch die Länge der Bahn „wechseln“ wendest du an der kurzen Seite auf die andere Hand ab.
  • Versuche dir gut zu merken auf welcher Hand du vorher gewesen bist, dann weißt du immer in welche Richtung es an der kurzen Seite weitergeht.
  • Kurz vor der kurzen Seite stellst du dein Pferd in die neue Richtung und wechselst im Trab den Fuß.

Durch die Mitte der Bahn wechseln & durch die Mitte der Bahn geritten.

  • Mitte der Langen Seite wendest du auf die Halbebahnlinie ab und kommst Mitte der gegenüberliegenden langen Seite wieder an.
  • Beim: „geritten“ reitest du in dieselbe Richtung weiter.
  • Beim: „wechseln“ wendest du beim Erreichen der gegenüberliegenden langen Seite in die andere Richtung ab.

Karee

  • Auf dem Karee zu reiten bedeutet, dass du nur die halbe Bahn nutzt. 
  • Immer Mitte der langen Seite wendest du auf die Halbebahnlinie ab und führst dein Pferd zur gegenüberliegenden langen Seite, um dort in dieselbe Richtung Weiterzureiten.
  • Das Karee ist eine sehr gute Vorübung, um das Reiten auf dem Zirkel vorzubereiten.
  • Auch wenn der Zirkel nicht rund wird, hilft das Karee zur Korrektur.

Zirkel

  • Der Zirkel beginnt immer Mitte der kurzen Seite.
  • Damit deine Zirkel richtig rund werden, reite erst auf dem Karee und runde dann die Ecken immer mehr ab. Das verhindert, dass dein Pferd auf dem Zirkel in die Bahn fällt.
  • Komm mit deinem Knie immer etwas vor dem Zirkelpunkt an der Bande an und wende etwas nach dem Zirkelpunkt sanft ab.
  • Biege nach dem Zirkelpunkt nicht steil zum nächsten Zirkelpunkt ab, da du dann deinen Zirkel eckig reitest.
  • Es gibt keine geraden Linien auf dem Zirkel. Ein guter Zirkel ist kreisrund.
  • Achte darauf, dass der Zirkel gleichmäßig rund wird und du den Mittelpunkt der Bahn „X“ gut triffst.
  • Spüre, wo dein Pferd in den Zirkel rein oder aus dem Zirkel rausfällt. Nutze deine Schenkelhilfen, um dein Pferd auf der Linie zu halten. Zur Korrektur kannst du die schlechten Viertel des Zirkels als Karee reiten und dann langsam diese Ecken wieder runder reiten.

Mittelzirkel

  • Der Mittelzirkel ist ein Zirkel, in der Mitte der Bahn.
  • Er ist eine meiner Lieblingsbahnfiguren, da er genau überprüft, ob du dein Pferd punktgenau reiten kannst. Da die Linie fast vollkommen ohne den Kontakt zu Bande auskommt, ist es wichtig, dass du dein Pferd gut unter deinem Sitz in Balance halten kannst. 
  • Begrenze dein Pferd auf dieser Bahnfigur gut mit den äußeren Hilfen.
  • Sehr gymnastizieren wirkt der Mittelzirkel in Kombination mit Innen- und Außenvolten

Aus dem Zirkel wechseln.

  • Bei dem Kommando: „aus dem Zirkel wechseln“, wechselst du über X aus dem einen in den anderen Zirkel.
  • Die Bahnfigur sieht aus wie eine halbe Acht.
  • Auf X über der Mittellinie richtest du dein Pferd gerade, um es danach direkt in die neue Richtung umzustellen.
  • Wenn du über die Mittellinie reitest, änderst du deinen Sitz für die neue Biegung und wechselst im Trab den Fuß indem du umsitzt.

Durch den Zirkel wechseln.

  • Das durch den Zirkel wechseln ist der kleine Bruder vom aus dem Zirkel wechseln. Nun wechselst du nicht aus dem einen in den anderen Zirkel, sondern innerhalb des Zirkels die Richtung.
  • Du reitest wieder eine halbe Acht, aber diesmal quer durch den Zirkel.
  • Diese Bahnfigur beginnt immer am ersten Zirkelpunkt nach der kurzen Seite, sodass du über der Mittellinie gerade auf die Mitte der kurzen Seite zu reitest und dich gut am Mittelpunkt der kurzen Seite orientieren kannst.
  • Über der Mittellinie richtest du dein Pferd gerade, stellst es um und sitzt im Leichttraben um.

Schlangenlinie durch die ganze Bahn mit drei Bögen.

  • Die Schlangenlinie durch die Bahn mit drei Bögen ist von der Linienführung recht anspruchsvoll.
  • Ein Bogen ist 13,3 Meter breit und du hast keinen direkten Bahnpunkt vor dir, auf den du nach dem Bogen zureiten kannst.
  • Du beginnst die Schlangenlinie Mitte der kurzen Seite, reitest die nächste Ecke rund und triffst zwischen dem Wechselpunkt an der langen Seite und dem Zirkelpunkt den Hufschlag, bevor du in die Bahn abwendest.
  • Über der Mittellinie reitest du ein gutes Stück geradeaus und parallel zur kurzen Seite. Hier stellst du dein Pferd auf die neue Hand um.
  • Das Umsitzen im Trab erfolgt genau über der Mittellinie.
  • Sehr gerne reite ich diese Bahnfigur in Kombination mit Volten und Übergängen zwischen den Gangarten.

Schlangenlinie durch die ganze Bahn mit vier Bögen.

  • Die Schlangenlinie mit vier Bögen ist etwas einfacher zu reiten als die mit drei Bögen.
  • Auch sie beginnt Mitte der kurzen Seite. Jeder Bogen ist 10 Meter breit. Wenn du überlegst, wie breit ein Boden werden soll, kannst du dich sehr gut an den Zirkelpunkten und am Mittelpunkt der langen Seite orientieren. Dadurch kannst du dich in der Bahn besser organisieren als bei der Schlangenlinie mit drei Bögen.
  • Auch diese Bahnfigur kann man wunderbar mit Volten innerhalb der Bögen kombinieren.

Einfache Schlangenlinie an der langen Seite.

  • Die einfache Schlangenlinie an der langen Seite beginnt am ersten Wechselpunkt der langen Seite und endet am zweiten Wechselpunkt.
  • Zwischen diesen Punkten reitest du einen 5-Meter tiefen Bogen in die Bahn.
  • Jeweils auf Höhe der Zirkelpunkte stellst du dein Pferd um.
  • Reitest du auf der rechten Hand ändert sich die Stellung also wie folgt: Rechtsstellung durch die erste Ecke der langen Seite, abwenden auf die Schlangenlinie, auf Höhe vom Zirkelpunkt die Stellung nach links wechseln, langsam zur Bande zurückreiten und auf Höhe vom zweiten Zirkelpunkt die Stellung wieder zurück nach rechts wechseln, in Rechtsstellung durch die zweite Ecke der langen Seite. 
  • Du übst also dein Pferd geschmeidig umzustellen und bereitest es gut darauf vor, auf geraden Linien mit Stellung zu gehen.

Doppelte Schlangenlinie an der langen Seite.

  • In der doppelten Schlangenlinie ist jeder Bogen 2,5 Meter tief.
  • Du musst dein Pferd noch häufiger umstellen als auf der einfachen Schlangenlinie.
  • Denke immer daran den Sitz für die neue Biegung zu wechseln und dein Pferd nicht über die Hand, sondern durch deinen Sitz umzustellen.

Volte

  • Eine Volte ist ein Kreis mit 10 m, 8 m oder 6 m Durchmesser.
  • Du kannst sie an jedem Bahnpunkt im Viereck reiten
  • Wichtig ist, dass du genau an der Stelle ankommst, an der du abgewendet bist.

Kehrtvolte

  • Eine Kehrtvolte ist eine halbe Volte mit anschließendem Handwechsel.
  • Du reitest an einem Bahnpunkt eine halbe Volte und anschließend auf einer diagonalen Linie im Winkel von 45° zurück zur Bande.
  • Kurz vor Erreichen der Bande stellst du dein Pferd um in die neue Richtung.

Aus der Ecke kehrt.

  • Die Linie aus der Ecke kehrt ist eine Kehrtvolte, die in der Ecke geritten wird.
  • Du reitest eine halbe Volte, die ihren Anfang in der Ecke hat und dann zurück zur Bande.
  • Du kannst die halbe Volte 10 m, 8 m oder 6 m tief reiten.

In die Ecke kehrt.

  • Wenn du das aus der Ecke kehrt andersherum reitest, wird daraus die Bahnfigur in die Ecke kehrt.

Abwechslung durch Hufschlagfiguren.

Du siehst, die Vielzahl an Hufschlagfiguren bietet dir ganz viele Möglichkeiten Abwechslung in dein Training zu bringen und die Anforderungen immer wieder zu steigern. Beginne mit großen Bahnfiguren und arbeite dich langsam zu den kleineren Linien vor. Durch die Kombination mit Volten, Übergängen und ganzen Paraden wird deine Reiteinheit so zum Ganzkörpertraining für dein Pferd.

Jetzt hast du einen guten Überblick über die Hufschlagfiguren bekommen und weißt, worauf du achten kannst. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei sie nachzureiten.

Wenn du dir weitere Tipps wünschst, die dir in der Praxis mit deinem Pferd helfen, freue ich mich, wenn du dich zum Reiten im Dialog – Newsletter anmeldest.

Bis zum nächsten Beitrag,

Ellen